Aktuelle Umfrage zeigt, wie stark die persönliche Lebenssituation der MitarbeiterInnen die Arbeit im Homeoffice beeinflusst.
MitarbeiterInnen bewerten ihre Arbeit im Homeoffice sehr unterschiedlich. Gerade jüngere MitarbeiterInnen fühlen sich häufig nicht wohl, sind eher unzufrieden und bewerten ihre Arbeit als weniger effektiv. Sie neigen stärker dazu, Berufliches und Privates zu vermischen, werden häufiger von Familienmitgliedern bei der Arbeit unterbrochen oder vermissen stärker die KollegenInnen. Die Ursachen dafür liegen auch an der persönlichen Lebenssituation der jüngeren. Die Studie zeigt auch, dass Arbeitgeber Homeoffice für ihre MitarbeiterInnen differenziert betrachten und individuelle Lösungen für jeden Mitarbeitenden finden sollten. Für die Studie haben die rilaton GmbH aus Taunusstein sowie PRIOTAS aus Köln im Juli 2021 1.000 ArbeitnehmerInnen ab 18 Jahren, die mindestens einen Tag pro Woche im Homeoffice arbeiten, online befragt.
Die Studie zeigt, dass jüngere MitarbeiterInnen häufiger als ältere Berufliches und Privates vermischen. So stimmt die Hälfte der MitarbeiterInnen zwischen 18 und 29 Jahren der Aussage „Im Homeoffice vermische ich oft Privates und Berufliches“ voll und ganz zu. Bei den MitarbeiternInnen über 50 Jahre ist es nur ein knappes Drittel. Auch werden jüngere häufiger durch Familienmitglieder bei ihrer Arbeit im Homeoffice unterbrochen. Daher fühlen sich 28 Prozent der Jüngeren oft durch die Familie abgelenkt. Bei den über 50-Jährigen sind dies nur 15 Prozent.
Ebenso haben nur 57 Prozent der unter 30-Jährigen einen eigenen Arbeitsplatz zu Hause eingerichtet, während 76 Prozent der über 50-Jährigen im Homeoffice über einen voll ausgestatteten Arbeitsplatz verfügen. Außerdem kommt für die unter 30-Jährigen das Soziale zu kurz. 65 Prozent der Jüngeren vermissen den persönlichen Kontakt zum Team. Bei den älteren Mitarbeitenden sind dies nur 46 Prozent.
Einerseits lassen sich die Ergebnisse über die private Lebenssituation erklären. Während bei den meisten Mitarbeitenden über 50 Jahre die Kinder schon selbständig sind, ist dies bei vielen jungen nicht der Fall. Darüber hinaus verfügen die Älteren in der Regel über mehr Wohnraum pro Person, was die Einrichtung eines eigenen Arbeitsplatzes im Homeoffice ermöglicht. Auch dadurch werden Störungen reduziert und die Trennung zwischen Beruflichem und Privatem verbessert.
Andererseits spielt auch die Berufserfahrung eine Rolle. Ältere hatten oftmals mehr Zeit, Kenntnisse über den jeweiligen Arbeitgeber, die dortigen Ansprechpartner und die Prozesse zu sammeln. Die Jüngeren kennen sich häufig noch nicht so gut aus und tun sich schwerer damit, sich in unterschiedlichen Situationen zu strukturieren.
Um Abhilfe zu schaffen, können Arbeitgeber u.a. bei virtuellen Zusammenkünften auch das Informelle und den persönlichen Austausch zwischen den Teammitgliedern stärken, die Kommunikationskanäle erweitern und mehr Transparenz bei den Abläufen, Erreichbarkeiten und Zuständigkeiten schaffen.
Mehr zur Studie https://rilaton.com/homeoffice-in-deutschland/
- Pressemeldung: Jüngere Mitarbeitende sind im Homeoffice häufiger unzufrieden - 13. Oktober 2021