Im Fokus stehen andere, wenn sie mal wieder in höchstem Tempo auf den Fußballplatz rennen oder der Einsatz von Stars wie Arjen Robben, Marco Reus oder Julian Draxler einmal mehr fraglich ist. Und doch ist den Spielern in der Regel bewusst, welch wichtige und verantwortungsvolle Aufgabe sie übernehmen. Die Rede ist von Physiotherapeuten. Im Spitzensport sind sie unverzichtbar. In eng abgestimmter Zusammenarbeit mit den zuständigen Ärzten behandeln sie Sportler nach Verletzungen, Überbelastungen und Operationen und betreuen sie während des Trainings, der Rehabilitation oder der Aufbauphase.
Franck Ribery, französischer Wirbelwind des FC Bayern, nahm den Physiotherapeuten seines Vertrauens zuletzt sogar mit in seinen Urlaub, um eine Sprunggelenksverletzung auszukurieren und rechtzeitig zum Saisonstart wieder fit zu werden. Ob ein Spieler einen Tag früher oder später wieder einsatzfähig ist, kann über Sieg und Niederlage entscheiden und das Zünglein an der Waage sein, wenn es um Beträge in Millionenhöhe geht.
Zu größerer Lebensqualität verhelfen
Bei den meisten Physiotherapeuten ist die Klientel eine andere: Anstelle von Fußballmillionären liegen hier Menschen auf der Behandlungsliege, die aufgrund von Behinderungen, Krankheit, Verletzungen oder in Folge ihres Alters in ihrer Bewegungsfähigkeit eingeschränkt sind. Keineswegs ist ihre Tätigkeit jedoch von geringerer Bedeutung als die von Sportphysiotherapeuten, die die Stars des FC Bayern oder des BVB behandeln. Ihre Arbeit ist für viele ihrer Patienten unerlässlich, denn ohne ihre Hilfe wären nicht wenige von ihnen in ihren Bewegungen langfristig starken Einschränkungen ausgesetzt.
Physiotherapeuten behandeln jegliche Probleme und Beschwerden am menschlichen Bewegungsapparat. Wohl mehr als die Hälfte aller, die eine Praxis für Physiotherapie betreten, kommen wegen Fehlhaltungen oder Verspannungen im Rücken. Doch die Behandlung von Rückenschmerzen ist nur eine von vielen Tätigkeiten eines Physiotherapeuten. Häufig sind Menschen auch nach einer Operation auf ihre Unterstützung angewiesen, etwa um sich an künstliche Knie- oder Hüftgelenke zu gewöhnen oder nach einer Fraktur in Arm oder Bein wieder für größere Stabilität zu sorgen. Physiotherapeuten behandeln gar Menschen mit körperlichen Behinderungen, Lähmungen oder multipler Sklerose und verhelfen ihnen bisweilen wieder zu einer größeren Lebensqualität.
Zahlreiche Tätigkeitsfelder
Die Ausbildung zum Physiotherapeuten dauert in Deutschland drei Jahre, wird an Berufsfachschulen wie den WBS Schulen durchgeführt und eröffnet den Absolventen viele berufliche Perspektiven. Denn Physiotherapeuten sind auf dem Arbeitsmarkt derzeit überaus gefragt und werden nicht ausschließlich in Praxen für Physiotherapie, sondern darüber hinaus auch in Krankenhäusern, Kliniken, Rehabilitationszentren, Altenheimen und Facharztpraxen eingesetzt.
Interessenten an einer Ausbildung zum Physiotherapeuten sollten vor allem Einfühlungsvermögen, körperlich wie auch psychisch, mitbringen und körperlich selbst in einer guten Verfassung sein.