Viele junge Menschen stellt die Corona-Krise und die dadurch verschärfte Situation am Ausbildungsmarkt vor große Herausforderungen. Die Bundesagentur für Arbeit meldet einen allgemeinen Rückgang der Ausbildungsplätze um 9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das systemrelevante Gesundheitshandwerk der Hörakustiker zeigt sich von diesem negativen Trend am Ausbildungsmarkt allerdings weiterhin unbeeinflusst und bildet weiter aus. Seit Jahren zeichnet es sich über eine hohe Ausbildungsquote von rund 20 Prozent aus – im Handwerk ein absoluter Spitzenwert. Auch 2021 wird es voraussichtlich bei dieser hohen Ausbildungsquote im Hörakustiker-Handwerk bleiben.
„Ausbildungsplätze im Hörakustiker-Handwerk sind auch in diesem Jahr bundesweit gut zu finden“, sagt Hans-Jürgen Bührer, Vizepräsident der Bundesinnung der Hörakustiker (biha). Die duale Ausbildung in der Hörakustik findet abwechselnd im Ausbildungsbetrieb vor Ort und auf dem Campus Hörakustik in Lübeck statt. Sie ist modern sowie abwechslungsreich und verbindet Handwerk mit digitaler Technik und medizinischen, psychologischen sowie kommunikativen Kenntnissen. Wenn die angehenden Hörakustiker und Hörakustikerinnen nach drei Jahren Ausbildung ihre Gesellenprüfung bestehen, haben sie häufig schon einen festen Arbeitsvertrag in der Tasche. In der Branche herrscht Vollbeschäftigung mit langfristiger Perspektive und besten Zukunftsaussichten. Nicht zuletzt deswegen hat auch erst vor Kurzem das Magazin FOCUS den Beruf des Hörakustikers zu den besten „Jobs mit Zukunft“ gewählt.
Systemrelevante Berufe mit Meisterpflicht wie der des Hörakustikers und der Hörakustikerin stehen einem Studium in nichts nach, sie dürfen auch die geschützte Bezeichnung „Bachelor Professional“ führen. Eine duale Ausbildung im Hörakustiker-Handwerk ist nicht nur international anerkannt und hochangesehen, sondern eröffnet auch zahlreiche berufliche und schulische Wege bis hin zum akademischen Studium oder handwerklichen Meister.
Hintergrund zum Hörakustiker-Handwerk
In Deutschland gibt es etwa 5,4 Millionen Menschen mit einer indizierten Schwerhörigkeit. Schwerhörigkeit zählt zu den zehn häufigsten gesundheitlichen Problemen. Mit über 6.800 Hörakustiker-Betrieben und ca. 15.000 Hörakustikern versorgt das Hörakustiker-Handwerk bereits ca. 3,7 Millionen Menschen in Deutschland mit modernsten Hörsystemen. Die Bundesinnung der Hörakustiker (biha) KdöR vertritt die Interessen der Hörakustiker in Deutschland.
Die Versorgungsqualität im Bereich von Hörsystemen ist in Deutschland sehr gut, das bestätigt die größte jemals von gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) durchgeführte Versichertenbefragung zur Hörsystemversorgung in Deutschland. Rund 90 Prozent der Versicherten waren „sehr zufrieden“ oder „zufrieden“ mit der individuellen Versorgungssituation. Und das unabhängig davon, ob der Versicherte eine mehrkostenfreie Versorgung gewählt oder eine private Zuzahlung geleistet hat.
Neben der Erstversorgung des Kunden ist der Hörakustiker auch für die begleitende Feinanpassung mit wiederholten Überprüfungen und Nachstellungen der Hörsystemfunktionen u.v.m. zuständig. Er berät zu Gehörschutz, Tinnitus und allem rund ums Hören.
Hintergrund zum Campus Hörakustik
Der Campus Hörakustik ist das zentrale Ausbildungs-, Fort- und Weiterbildungszentrum der Hörakustik in Deutschland. Im Rahmen einer international einmaligen Lernortkooperation der bundesoffenen Landesberufsschule für Hörakustiker und Hörakustikerinnen (LBS) und der Akademie für Hörakustik (afh) unterrichten die afh und die LBS gemeinsam seit 1972 auf dem Campus zukünftige Hörakustiker und Hörakustikerinnen aus dem gesamten Bundesgebiet in Theorie und Praxis. Auch die Zwischen- und Gesellenprüfungen sowie Meisterkurse und -prüfungen finden auf dem Campus statt. Der Campus Hörakustik und die duale Hörakustik-Ausbildung haben weltweit Vorbildcharakter.
Pressekontakt: Michael Skwarciak skwarciak@biha.de
Zur Pressemitteilung vom 01.03.2021:
https://www.presseportal.de/pm/70547/4850925