Das Erwerben einer neuen Sprache gilt heutzutage branchenübergreifend als zentraler Baustein einer Biographie. Neben dem bloßen Erlernen von Wissen wird auch die Persönlichkeit weiterentwickelt. Aus diesem Grund sind Sprachreisen gerade unter Studenten sehr beliebt. Viele Studenten aber auch Personaler mögen beim Begriff „Sprachreise“ daran denken, dass hauptsächlich ein Strandurlaub verbracht wird, bei welchem vormittags im Unterricht ein wenig Sprache geübt wird, um abends auf der Party das neu erlangte Wissen zu vertiefen. Diese Vorurteile können mit der passenden Sprachschule einfach vom Tisch gefegt werden, denn bei vielen Sprachreiseanbietern können Teilnehmer nach Kursende ein international anerkanntes Zertifikate erhalten, welches die Wertigkeit der Sprachreise noch einmal deutlich hervorheben. Dabei kann es sich auch um ein Arbeitszeugnis eines Unternehmens oder einer Freiwilligenagentur handeln, denn vor Ort wird dann nicht nur die Sprache gelernt, sondern auch ein Praktikum absolviert.
Was sind Sprachreisen im klassischen Sinn?
Selbstverständlich gibt es keine allgemeingültige oder gar gesetzlich verankerte Definition der Sprachreise. Deswegen ist es auch umso wichtiger, eine Sprachreise inhaltlich wertig zu gestalten – und auch mit Blick auf die Inhalte im Lebenslauf zu beschreiben. Grundsätzlich ist eine Sprachreise immer ein Trip ins Ausland inklusive einem speziellen Sprachkurs. Deswegen werden Sprachreisen meist direkt über einen Komplettanbieter gebucht, welcher nicht nur Reise, Kost und Logis bietet, sondern auch den Sprachkurs anbietet bzw. organisiert.
In aller Regel verläuft ein Besuch der Sprachschule nach diesem Muster ab:
- Vor der Abreise oder bei der Ankunft im Zielland wird ein Sprachtest absolviert, der anzeigt, auf welchem Level die bereits vorhanden Sprachenkenntnisse sind. Dies ist nötig, um den passenden Kurs bzw. das entsprechende Kursniveau anzubieten. Auch die Zielgruppe (Schüler/Studenten/Erwachsene) bestimmt das Kursprogramm entscheiden mit.
- Die Sprachkurse werden meist auf 15 bis 30 Wochenstunden ausgelegt und von montags bis freitags abgehalten. Die Nachmittage, Abende und das Wochenende stehen den Teilnehmern dann zur freien Verfügung. Bei den meisten Sprachreisenabietern wird jedoch ein ausgiebiges und vielseitiges Freizeitprogramm angeboten, welches Teilnehmern erlaubt, die im Unterricht neu erlernten Sprachkenntnisse auch gleich in der Praxis anzuwenden. Nach der gebuchten/vereinbarten Zeit, schließen die Kurse mit einem Zertifikat ab. Für Abiturienten und Studenten ist ein akademischer Prüfungskurs (z.B. TOEFL, CAE) zudem äußerst empfehlenswert.
- Je nach Anbieter kann das fremde Land in der freien Zeit organisiert und gemeinsam erkundet werden oder auf eigene Faust. Auch die Unterbringung variiert zwischen der Unterbringung in Gastfamilien (häufig bei Schülern), der Unterbringung im Hotel oder gar in einem (in den Semesterferien) freistehenden Studentenwohnheim (eher bei Studenten).
Welche Vorteile bieten Sprachreisen?
Eine klassische Sprachereise, die soeben in Ansätzen skizziert wurde, hat vor allem einen Vorteil: Sie ist organisiert und vermittelt gezielten Sprachunterricht. Wer also während der Schulzeit, nach dem Abitur oder während des Studiums eine Sprachreise absolviert, sammelt damit letztlich ein wichtiges Zertifikat für seinen Lebenslauf.
Tipp: Wichtig sind die Auswahl des Lehrgangsanbieters und das Zertifikat.
Bei der Wahl der zu erlernenden Fremdsprache und des Auslandsziels können mehrere Faktoren entscheidend sein: Wer bereits sehr gute Englischnoten in der Schule oder im Studium hat, kann die Sprachreise als Sprachkurs nutzen, um sicherer in der aktiven Anwendung der Sprache zu werden. Ebenfalls empfehlenswert ist eine Sprachreise, wenn beispielsweise während des Studiums Spanisch gelernt wird, die praktische Komponente in einem Hörsaal mit hunderten Studenten aber leidet. Dann ist es eine gute Entscheidung, eine Spanisch-Sprachreise zu initiieren, um hier die nötige Praxis zu bekommen.
Was bringt die Kombination aus Sprachreise und Auslandspraktikum?
Zunehmend beliebter wird auch die Kombination aus Sprachreise und Auslandspraktikum. Dabei wird nicht nur ein Sprachkurs besucht, sondern auch Unternehmensluft geschnuppert. Diese Vorteile birgt ein Auslandspraktikum:
- Wer ein Auslandspraktikum absolviert, schnuppert Unternehmensluft in der künftigen Branche. Damit verbunden sind ganz praktische Lehreinheiten zu den Abläufen in einem Unternehmen und in der favorisierten Branche.
- Mehr als nur durch eine klassische Sprachreise wird bei einem Auslandspraktikum die interkulturelle Kompetenz eines Menschen ausgebildet, denn: Der Tag wird im Unternehmen verbracht und hier gilt es, sich mit einer fremden Kultur arbeitstechnisch zu arrangieren. Zum Vergleich: Die Sprachschule wird in erster Linie gemeinsam mit anderen Studenten (aus dem eigenen Herkunftsland) besucht.
- Die Lerneinheiten an der Sprachenschule werden durch Fachjargon ergänzt, so dass auch ein branchenspezifisches Vokabular ausreifen kann, was ebenfalls positiv auffallen wird, wenn es darum geht, zum Sprung in die Berufspraxis anzusetzen.
- Wer Berichte von Praktikanten studiert, die bereits Auslandserfahrungen gemacht haben, der wird erkennen, dass die Persönlichkeit eines Menschen im Ausland ganz automatisch reift. Wer den Mut aufbringt, sich ins Abenteuer Ausland zu stürzen, und dabei Sprache und Unternehmenskultur gleichermaßen kennenlernen möchte, der wird langfristig von diesen Erfahrungen profitieren.
Eine weitere Option, die allerdings für Studenten reserviert ist, ist das Auslandsstudium. Wer mit dieser Option liebäugelt, findet hier einige Praxistipps. Wie wertig das Auslandsstudium im Vergleich zum Auslandspraktikum ist, kann nicht abschließend gesagt werden. Das Auslandsstudium kann mitunter den längsten Auslandsaufenthalt mit sich bringen. Allerdings mangelt es hier ganz klar an der interkulturellen Unternehmensluft. Dafür lernen die Studenten ein anderes Ausbildungssystem kennen, was ebenfalls prägend und interessant sein wird.
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