Das Duale Studium gilt als vor allem als fordernd: Im Vergleich zum klassischen Vollzeitstudium, so die Annahme, haben die Unternehmen hohe Erwartungen an den Studenten, die nur besonders ehrgeizige Bewerber erfüllen könnten. Eine mithilfe der Hochschule Fresenius durchgeführte Studie zeigt nun: Viele Studenten beurteilen den Alltag weniger stressig als gedacht. Ist das Dual-Studium damit eine echte Alternative?
Fehlende Praxiserfahrung: Nachteil für viele Studenten
Wer sich für ein konventionelles Studium entscheidet, hat mindestens 12 Jahre Schule hinter sich, zu denen sich im Falle eines angestrebten Masterabschlusses noch weitere 5 Jahre Uni gesellen – nicht allen gefällt diese Vorstellung. Denn dass die Praxiserfahrung dabei auf der Strecke bleibt, befürchten vor allem auch die Unternehmen. Der Bewerber, so die weit verbreitete Ansicht, müsse zunächst „an die Hand“ genommen werden, bevor ein selbstständiges und eigenverantwortliches Arbeiten in einem Betrieb überhaupt möglich sei.
Hohe Vergütung
Hier setzt das Duale Studium an: Im Unterschied zum konventionellen Studium lösen sich Theorie- und Praxisblöcke im Unternehmen ab. Der Studierende hat damit die Möglichkeit, das Gelernte gleich im Betrieb umzusetzen – und auch das Unternehmen macht sich bereits ein Bild vom künftigen Mitarbeiter. Die Schwierigkeit liegt allerdings häufig darin, dass die Unternehmen bei der Auswahl der Bewerber sehr kritisch sind: Anders als in einen Vollzeit-Studenten wird in den Dual-Studenten viel Geld investiert. Neben der Übernahme der Studienkosten wird eine Vergütung in Höhe von bis zu 1.000 Euro monatlich gezahlt. Der Vorteil für den Studenten besteht natürlich darin, dass sich mit diesen Summen der Lebensunterhalt meist bestreiten lässt, wohingegen viele Vollzeitstudenten auf einen Minijob angewiesen sind. Tatsächlich werden ein gewisser Ehrgeiz und ein überdurchschnittliches Abitur vorausgesetzt, bevor ein Arbeitsvertrag geschlossen wird.
Studie zeigt: Anforderungen geringer als gedacht
Eine aktuelle Studie, die in einer Zusammenarbeit mit der Hochschule Fresenius entstanden ist, geben sich die Dual Studenten allerdings gelassen: Während im Vorfeld 58 Prozent der Befragen damit rechnen durch den Theorieteil angemessen gefordert zu sein und 33 Prozent gar eine Überforderung erwarten, zeigt sich nach dem Eintritt in das Duale Studium, dass 85 Prozent der Studienteilnehmer eher angemessen gefordert werden. Für die Erwartungen im Unternehmen sind die Kennzahlen noch deutlicher: 72 Prozent glauben vor dem Dual-Studium angemessen gefordert zu werden, 9 Prozent rechnen mit Überforderung. Die Einschätzung der Absolventen: 60 Prozent empfanden die Anforderungen als angemessen, 29 Prozent gaben an, sogar eher unterfordert gewesen zu sein.
Private Hochschulen helfen bei Suche nach Partnerunternehmen
Diese Zahlen zeigen deutlich: Anders als bisher angenommen, könnte das Duale Studium für viele Abiturienten durchaus eine Alternative zu Ausbildung oder Studium sein. Abgesehen von den vermeintlich hohen Anforderungen sind es allerdings auch die Beschränkungen hinsichtlich der Studiengänge, die nicht selten als negativ aufgefasst werden. Die Unternehmen halten vor allem nach Bewerbern Ausschau, die ein Duales Studium im Bereich BWL oder Ingenieurwissenschaften absolvieren möchten. Damit der Anteil der Dual Studenten sich signifikant erhöht, müsste auch das Angebot breiter ausfallen. Die private Hochschule IUBH bietet unter anderem auch Tourismus- und Logistikmanagement an. Zudem kann das Studium an vielen unterschiedlichen Standorten absolviert werden, darunter auch Berlin. Die IUBH unterstützt den Bewerber zudem auch bei der Suche des Partnerbetriebes.
Ausgezeichnete Arbeitsmarktperspektive
Sind diese Hürden genommen, sind die Aussichten auf dem Arbeitsmarkt ganz ausgezeichnet. Die Absolventen können sich auf ein fundiertes Studium und einige praktische Erfahrungen im Unternehmen berufen. In der Regel ist ein Stellenangebot im Ausbildungsunternehmen ohnehin selbstverständlich. Nur wer lieber eine wissenschaftliche Laufbahn anstreben möchte, sollte sich vielleicht besser nach einem Vollzeitstudium umsehen – das wissenschaftliche Arbeiten kommt im Dual-Studium meist etwas kurz.