Kaufmännisches Rechnen – Was bedeutet das und wofür brauche ich es?

Kaufmännisches Rechnen: Zahlenspiele im Berufsalltag
Das Wirtschaftsrechnen umfasst weit mehr Kenntnisse als die vier Grundrechenarten. Wer im Einzelhandel, in der Gastronomie, als Buchhalter, Controller oder Projektleiter Berufserfahrung sammeln möchte, sollte das kaufmännische Rechnen aus dem „Effeff“ beherrschen. Dazu gehört beispielsweise der versierte Umgang mit Prozentrechnen, Dreisatz, Währungsrechnung und Kalkulationen. Um Angebote, Preise und Nebenkosten hieb- und stichfest durchrechnen zu können, ist das kaufmännische Rechnen eine wichtige Grundvoraussetzung. Häufig lässt sich feststellen, dass das Schulwissen gründlich aufpoliert werden muss, damit die Beschäftigung mit Zahlen in Praktikum und Ausbildung keine Hürde darstellt.

Wer kommt nicht ohne kaufmännisches Rechnen aus?

Aufstrebende Kaufleute brauchen keine Mathematiker zu sein, doch die viel zitierte „Milchmädchenrechnung“ darf keinesfalls ihre Herangehensweise sein. Je nach Branche sind Qualifikationen im kaufmännischen Rechnen gefragt, die Sicherheit bei der Zins-, Durchschnitts- und Verteilungsrechnung gewährleisten. Abschreibungen und Tilgungsrechnung sowie statistisches Rechnen sollten ebenfalls keine Fremdwörter für angehende Kaufleute sein. Computer und Taschenrechner sind zwar nützliche Helfer, doch ohne Hintergrundwissen meistern selbst Personen mit beruflicher Routine keine Aufgaben in kaufmännischen Jobs wie beispielsweise dem Rechnungswesen oder bei Lohn- und Gehaltsabrechnungen.

Rechnen im Beruf hat meistens etwas mit Geld zu tun, dem Motor der Wirtschaft. Je leichter das kaufmännische Rechnen in der Arbeitswelt fällt, desto sicherer bewegen sich Chefs und Mitarbeiter auf dem von Schwankungen bedrohten Terrain der Zahlen, Preise und Kalkulationen. Freiberufler und Selbstständige sichern ihr geschäftliches Überleben mit professionellem Know-how und setzen Arbeitsaufwand, Kosten und Honorarforderungen in ein realistisches Verhältnis. Früh erworbene und fundierte Kenntnisse im kaufmännischen Rechnen gehören daher zum Rüstzeug für eine Laufbahn in den unterschiedlichsten Berufen.

Kaufmännisches Rechnen auf einfache Formeln gebracht

Was teilweise etwas verwirrend klingt, lässt sich bei näherer Betrachtung einfacher durchschauen als gedacht. Für zahlreiche Vorgänge, bei denen kaufmännisches Rechnen unverzichtbar ist, gibt es grundlegende Rechenwege wie zum Beispiel den einfachen Dreisatz. Die Dreisatzrechnung dient der Errechnung eines vierten unbekannten Wertes anhand von drei bekannten Werten. Es kommt außerdem der Dreisatz mit geradem oder ungeradem Verhältnis im Wirtschaftsrechnen zur Anwendung. Die Fähigkeit, einen Dreisatz berechnen zu können, ist eine der wichtigsten im Leben eines Kaufmanns. Zum Glück sind die Formeln sind recht leicht erlernbar und helfen ebenfalls beim Prozentrechnen. Preisnachlässe beispielsweise sollen ein attraktives Angebot für potenzielle Kunden sein. Gleichzeitig muss aber im Auge behalten werden, ob sich die gewährten Prozente für den Verkäufer noch rechnen.

Die Frage, wofür Durchschnitts- und Verteilungsrechnung im kaufmännischen Berufsalltag eine Rolle spielen, ist einfach zu beantworten: Häufig stellen sich Aufgaben wie einen Durchschnittspreis oder durchschnittliche Geschwindigkeiten zu ermitteln. Es ist ebenfalls möglich, dass die durchschnittlichen Klicks im Internet pro Tag zu prüfen sind. Bei der Verteilungsrechnung handelt es sich um eine Methode, Kosten auf die Anzahl der Mitarbeiter oder Lagerkosten auf bestimmte Warengruppen umzulegen. Allgemeine Aufwendungen wie Frachtkosten oder Kosten für Lager und Verwaltung werden oft nach einem bewährten System umgelegt und finden somit bei der Preiskalkulation Berücksichtigung.

Sich mit dem kaufmännischen Rechnen auszukennen, empfiehlt sich auch für die private Buchführung, Finanzplanung und für weiterreichende Überlegungen. Ob als Erbe, erfolgreiche Kauffrau oder gut verdienender Kaufmann, aber auch als Normalverdiener sind Kenntnisse im Wirtschaftsrechnen hilfreich. Davon kann jeder profitieren, wenn es um den Erwerb von Grundeigentum oder teure Anschaffungen wie einen Pkw geht. Bei Vertragsabschlüssen, Krediten, der Beschäftigung von Haushaltshilfen und in vielen weiteren Bereichen erweist es sich ebenfalls als günstig, wenn das kaufmännische Rechnen kein Buch mit sieben Siegeln darstellt.