„Fehlentscheidung Praktikum“ – Was tun, wenn es gar nicht passt?

Ein Praktikum ist oft der erste Schritt in die Berufswelt, eine Gelegenheit, Erfahrungen zu sammeln und herauszufinden, was einem wirklich liegt. Doch was, wenn du nach kurzer Zeit merkst: Das ist nichts für mich? Vielleicht entsprechen die Aufgaben nicht deinen Erwartungen, das Arbeitsklima ist schlecht oder du fühlst dich einfach fehl am Platz. Keine Panik – ein enttäuschendes Praktikum bedeutet nicht das Ende deiner Karriere. Hier erfährst du, wie du mit der Situation umgehen kannst.


Ist es wirklich so schlimm oder nur die Anfangsphase?

In den ersten Tagen eines neuen Praktikums kann vieles ungewohnt und herausfordernd sein. Unsicherheiten und kleine Frustrationen sind normal, vor allem wenn du dich erst in neue Abläufe und Strukturen einfinden musst. Bevor du vorschnell entscheidest, solltest du dir ein wenig Zeit geben und beobachten, ob sich dein Gefühl nach einigen Tagen oder Wochen verändert.

Frage dich selbst: Sind es nur Startschwierigkeiten oder echte Probleme? Fühlst du dich überfordert oder eher unterfordert? Gibt es Kollegen oder Vorgesetzte, mit denen du über deine Bedenken sprechen kannst? Manchmal hilft schon ein Gespräch mit dem Team, um Aufgaben besser zu strukturieren oder neue Herausforderungen zu bekommen.


Kommunikation als Schlüssel: Sprich offen über deine Bedenken

Falls du feststellst, dass das Praktikum wirklich nicht deinen Erwartungen entspricht, ist der nächste Schritt ein offenes Gespräch mit deiner Ansprechperson oder deinem Vorgesetzten. Unternehmen wissen oft gar nicht, dass Praktikanten unzufrieden sind, solange es niemand anspricht. Vielleicht gibt es Spielraum für andere Aufgaben oder mehr Verantwortung, die dir helfen, das Beste aus der Zeit zu machen.

Wichtig ist, dass du deine Kritik konstruktiv äußerst. Statt einfach nur zu sagen: „Ich bin unzufrieden“, kannst du konkret benennen, was du dir anders vorgestellt hast und wo du Verbesserungsmöglichkeiten siehst. Oft sind Unternehmen bereit, darauf einzugehen – schließlich möchten sie engagierte Praktikanten nicht verlieren.


Soll ich abbrechen oder durchziehen?

Wenn sich trotz aller Bemühungen nichts ändert und du weiterhin unzufrieden bist, stellt sich die Frage: Lohnt es sich, das Praktikum bis zum Ende durchzuziehen, oder ist ein Abbruch die bessere Option?

Ein Abbruch kann sinnvoll sein, wenn du dich dauerhaft unwohl fühlst, psychisch belastet bist oder das Praktikum keinerlei Lernwert für dich hat. Falls du es jedoch für dein Studium benötigst oder als wichtige Referenz geplant hast, kann es sich lohnen, durchzuhalten – zumindest so lange, bis du eine Alternative gefunden hast.

Wenn du das Praktikum beenden möchtest, ist ein professioneller Abschied wichtig. Kündige nicht einfach per E-Mail, sondern suche das Gespräch mit deinem Vorgesetzten und erkläre sachlich deine Gründe. Damit hinterlässt du einen guten Eindruck, und die Tür bleibt offen für andere Gelegenheiten.


Auch eine schlechte Erfahrung kann wertvoll sein

Selbst wenn das Praktikum eine Enttäuschung war, kannst du viel daraus mitnehmen. Vielleicht hast du gelernt, welche Arbeitsweisen dir nicht liegen oder welche Art von Unternehmen nicht zu dir passt. Diese Erkenntnisse helfen dir, deine nächsten Karriereschritte bewusster zu planen.

Nutze die Zeit danach, um deine Bewerbungsstrategie zu überdenken und gezielter nach Unternehmen zu suchen, die besser zu deinen Erwartungen passen. Knüpfe Kontakte, sprich mit anderen Praktikanten und informiere dich über verschiedene Branchen. Manchmal führt ein Umweg genau dorthin, wo du eigentlich hinwillst.

Am Ende zählt nicht nur, ob ein Praktikum perfekt war, sondern was du daraus lernst. Jede Erfahrung – ob positiv oder negativ – bringt dich weiter. Und wer weiß: Vielleicht findest du durch diese Erkenntnis den Job, der wirklich zu dir passt.