Diese Weiterbildungen erhöhen die Jobchance

Der Begriff „lebenslanges Lernen“ ist in den Köpfen vieler Menschen verankert. Doch nur die wenigsten machen sich bewusst, was es damit auf sich hat. Denn um langfristig am Arbeitsmarkt bestehen zu können, ist es wichtig, sich den ständigen Veränderungen anzupassen. Mit einer Weiterbildung lassen sich die Jobchancen durchaus erhöhen. Möglichkeiten, sich fortzubilden und weitere Qualifikationen anzueignen, gibt es viele. Um Know-how anzusammeln und für potentielle Arbeitgeber interessanter zu werden, bieten sich Ausbildungen, Weiterbildungen, Workshops, Lehrgänge und Praktika an.

Doch welche Weiterbildung ist die richtige? Wir zeigen, in welchen Bereichen eine Weiterbildung besonders sinnvoll ist.

Welche Weiterbildung ist die richtige?

Bei einer 2015 in Nürnberg veröffentlichten Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) wurde klargestellt: Bei Frauen ist der Weiterbildungseffekt stärker ausgeprägt als bei männlichen Arbeitssuchenden. Vier Jahre nach Beginn ihrer Weiterbildung hatten Teilnehmerinnen bis zu 20 % häufiger einen Job gefunden als diejenigen, die nicht an einer entsprechenden Weiterbildung teilgenommen haben. Bei Männern lag der Effekt lediglich bei 12 %. Ebenso interessant sind die Ergebnisse auf die Frage hin, in welchen Bereichen eine Weiterbildung besonders sinnvoll ist.

So haben sich die Jobchancen bei Zusatzqualifikationen von Frauen in Gesundheitsberufen am positivsten ausgewirkt. Sie kamen fast zu einem Drittel häufiger in Arbeit als ohne Weiterbildung. Auch bei den Männern war ein deutlicher Effekt spürbar: Die Erfolgsquote lag um 20 % höher. Ebenso empfehlenswert sind für Männer Lehrgänge in Verkehrsberufen als auch in der Produktion. Weiterbildungen zum Koch oder Bürokaufmann sind dahingegen weniger erfolgsversprechend. Frauen haben allerdings besonders gute Chancen bei Weiterbildungen zur Bürokauffrau.

Bei der Frage, welche Weiterbildung für einen persönlich am sinnvollsten ist, müssen die eigenen Fähigkeiten sowie die absolvierte Ausbildung berücksichtigt werden. Auch sollte man sich die Frage stellen, was man mit einer Weiterbildung beabsichtigt. Besonders sinnvoll ist es, eventuelle Lücken zu schließen oder auf vorhandene Fertigkeiten aufzubauen. Experten raten auch dazu, die Entwicklungen in der jeweiligen Branche im Blick zu behalten. Sehr sinnvoll sind Weiterbildungen zum Beispiel in der IT- und Gesundheitsbranche.

Diese Skills erhöhen die Chancen auf einen Job

Es gibt einige Skills und Kenntnisse, die bei Personalverantwortlichen besonders gerne gesehen sind – allen voran SAP-Kenntnisse. Aber auch diejenigen, die mit einer Weiterbildung zum Thema „Business Intelligence“, „Netzwerk- und Informationssicherheit“ oder „Engineering-Data-Management“ aufwarten können, haben größere Chancen, zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden. Entwickler, Programmierer und IT-Spezialisten sollten ein besonderes Augenmerk auf Weiterbildungen innerhalb ihrer Branche legen.

Noch dazu sind Weiterbildungen in einigen Fällen förderbar. Wer einen Kurs zur „Weiterbildung CAD (Computer Aided Design)“ oder im Bereich Energie und Umwelt besucht, kann einen Großteil der Kosten erstatten lassen. Werden die Bedingungen für eine Förderung der beruflichen Weiterbildung nicht erfüllt, kann es auch sinnvoll sein, beim Arbeitgeber nach einem Zuschuss zu fragen. Schließlich profitiert dieser auch von zusätzlichen Kenntnis seiner Mitarbeiter.

Chancen durch Praktika erhöhen

Neben einer Weiterbildung stellt auch ein Praktikum eine gute Möglichkeit dar, im Berufsleben Fuß zu fassen oder die Karriereleiter nach oben zu klettern. Zwar sind die meisten Praktika schlecht bezahlt, doch können sie auch eine tolle Chance sein, in der Arbeitswelt Fuß zu fassen. Handelt es sich um ein durchdachtes Praktikantenprogramm, kann man sich nicht nur persönlich, sondern auch beruflich weiterentwickeln. Durch das Sammeln von wertvoller Praxiserfahrung steigt die Selbstsicherheit ganz von alleine.

Damit das Praktikum zur Win-Win-Situation für den Praktikanten und den Arbeitgeber wird, sollte man sich vorher informieren, wie das Praktikum ablaufen wird. Manchmal gibt es die Chance, nach dem Praktikum als fester oder freier Mitarbeiter im Unternehmen zu verbleiben. Die Zukunftsperspektiven sind also als ebenso positiv zu werten wie das Absolvieren einer Weiterbildung. Ein großer Unterschied ist allerdings, dass eine Weiterbildung mit einem Zertifikat abschließt. Dieser Nachweis kann in Bewerbungsprozessen vorteilhaft sein.