Jeder kennt den Begriff “9 to 5”. An fünf Tagen in der Woche von neun Uhr morgens bis 17 Uhr arbeiten. Das ist in Deutschland das gängige Arbeitszeitmodell. Doch ist es auch das beste Modell? In mehreren Ländern wurde bereits das 4-Tage-Modell ausprobiert und untersucht. Doch was ist das 4-Tage-Modell und worin unterscheidet es sich zu unserem jetzigen System?
Herkunft der 5-Tage-Woche
Wenn wir uns mit der vier Tage Woche beschäftigen, müssen wir uns vorher fragen, woher denn eigentlich die fünf Tage Woche, wie wir sie jetzt kennen, herkommt. Noch im 19. Jahrhundert, bevor es eine Regelung für Arbeitszeiten gab, war es üblich, an sieben Tagen in der Woche und bis zu 80 Stunden zu arbeiten.
Im Laufe der Jahre kam es, vor allem durch die Bildung von Gewerkschaften und Arbeitsgemeinschaften, zu massiven Protesten, sodass es letztendlich im Jahre 1956 den Übergang zur 5-Tage-Woche gab. Ebenfalls ausschlaggebend waren die Kirchenzeiten für Christen und Juden, welche den Samstag und den Sonntag für ihre Messe nutzen wollten.
Die 4-Tage-Woche und ihre Vorteile
Doch warum sollte man das System ändern, wo doch alles so gut läuft? Begriffe wie “Burnout” und “nicht ausreichende Work-Life-Balance” und zeigen, dass auch in unserem jetzigen Modell nicht alles rund läuft. Um diese Probleme anzugehen, wurde verschiedene neue Modelle entworfen. Eines davon ist die 4-Tage-Woche. Bei der 4-Tage-Woche wird die wöchentliche Arbeitszeit, bei gleichbleibendem Gehalt, von durchschnittlich 40 Stunden auf 35-36 Stunden reduziert.
Erprobt wurde die 4-Tage-Woche bereits in verschieden Ländern, unter anderem in Island. Hier konnte man feststellen, dass die Produktivität in allen Fällen gleich blieb und sich in vielen sogar erhöhte. Auch wurde eine verbesserte Work-Life-Balance festgestellt. Die Isländer nutzen ihre neu gewonnene Freizeit mit ihren Familien oder mit Sport.
Ob die vier Tage Woche auf für wirtschaftlich stärkere Länder geeignet ist, soll im Herbst dieses Jahres in Spanien geprobt werden. Insgesamt 6.000 Arbeitnehmer (in Island waren es gerade einmal 2.500) sollen über einen Zeitraum von mindestens einem Jahr die verkürzten Arbeitszeiten ausprobieren. Angestoßen wurde das Ganze von dem spanischen Politiker Iñigo Errejon, Chef der kleinen Linkspartei Más País, welcher sich schon seit Monaten für das Modell einsetzt.
Die 7-Tage-Woche
Ein Konzept, das dem der vier Tage Woche gegenübersteht, ist das sieben Tage Konzept. Hier wird ein ähnlicher Ansatz, nur die eine andere Richtung gewählt. Der Kerngedanke ist, dass man seine 40 Stunden in der Woche nicht auf fünf, sondern auf sieben Tage verteilt. Dadurch soll man seine Freizeit und Arbeitszeit flexibler einteilen können. So kann man zum Beispiel seine Kinder von der Schule abholen oder auch unter Woche einen Tag freinehmen.