Der Numerus Clausus – Was ist das und warum gibt es ihn?

Der NC, Türsteher der Universitäten. Er entscheidet darüber, ob du zu deinem Wunsch-Studium zugelassen wirst oder nicht. Je beliebter der Club, desto weniger wird dir der Eintritt gewährleistet. Medizin oder Jura sind gute Beispiele für ein Studium mit NC. Viele Abiturienten interessieren sich für einen dieser Studiengänge, weswegen die beschränkte Platzvergabe eingeführt wurde. Generell wurde sie eingeführt, da ein enormer Ansturm auf bestimmte Fächer seit 2005 vorliegt.

Kriterien des NCs

Was aber hat es genau auf sich mit diesem NC? Zum Einstieg – NC ist die Abkürzung für Numerus Clausus, was gleichgesetzt werden kann mit „beschränkte Zahl“. Bedeutet also, dass eine Zulassungsbeschränkung gilt. Ein Studiengang stellt demnach nur eine begrenzte Anzahl an Plätzen zur Verfügung. Auswahlkriterium für den NC ist die Abiturnote und manchmal noch weitere Kriterien wie z.B. Wartesemester, Zivil- und Wehrdienst oder auch die Anerkennung eines freiwillig sozialen Jahres. Nach Einreichen der Unterlagen wird gewartet und wenn du Glück hast, gelangst du in die sogenannte Auswahlrunde- deinem Studienplatz.

Für die anderen, die nicht in die Auswahlrunde gelangt sind, heißt es nun erneut warten. Nicht unbedingt jeder, der sich für ein Studium mit NC beworben hat, nimmt seinen Platz auch an. Somit ergeben sich dann wiederum freie Plätze, die in einem Nachrückverfahren an Bewerber auf der Warteliste vergeben werden.

NC des Vorjahres

Bei den zulassungsbeschränkten Studiengängen wird der jeweilige NC angegeben, was jedoch nicht heißen muss, dass du bei Erfüllen dieses Wertes einen Platz ergattern wirst. Dieser Wert gibt nämlich ausschließlich an, wie der Durchschnitt der Bewerber aus dem Vorjahr war- mit welcher Abi-Note man also im vergangenen Jahr an der jeweiligen Uni in der ersten Auswahlrunde sicher einen Platz bekommen hätte. Er reguliert sich sozusagen aus Angebot und Nachfrage. Eine Aussage über die erforderliche Note des aktuellen Jahres macht der Wert also nicht und fungiert nur als Orientierung. Der NC für das gleiche Fach ist jedoch nicht an allen Uni derselbe. Mit ein bisschen Glück kannst du also in einem anderen Ort dein Traumstudium beginnen.

Wartesemester

Insgesamt ist knapp die Hälfte aller Studiengänge in Deutschland zulassungsbeschränkt. Das heißt, für die Hälfte aller Studiengänge kannst du dich einfach einschreiben. Wenn es doch ein zulassungsbeschränkter Studiengang ist und du nicht direkt das Studium aufnehmen kannst, hast du die Möglichkeit Wartesemester abzusitzen. Im Fach Humanmedizin beträgt die Wartezeit oftmals sogar mehr als die Studiumszeit selbst. In dieser Zeit könntest du theoretisch sogar noch eine Ausbildung machen und dann von deinen Wartesemestern profitieren. Für die Berechnung der Wartesemester wird von deinem Abiturdatum ausgegangen und du erhältst jedes halbe Jahr ein Wartesemester angerechnet. Je mehr Wartesemester du hast, desto besser stehen deine Chancen einen Platz zu ergattern, da Universitäten dazu verpflichtet sind einen bestimmten Teil der freien Studienplätze an Personen mit Wartesemestern zu vergeben.

Wofür du dich auch entscheidest, entscheide dich für das, was deinen Interessen entspricht und nicht für das, wo du schneller rankommst. Denn im Endeffekt ist die Zeit in deinem späteren Berufsleben eine längere als die Zeit, die du mit studieren verbringst.