Der hohe Stellenwert der Körperhaltung während des Vorstellungsgespräches

Stell dir vor, du bereitest dich auf ein Bewerbungsgespräch vor. Deine Bewerbung ist perfekt ausgearbeitet, dein Lebenslauf auf den Punkt gebracht und du hast alle möglichen Fragen im Kopf durchgespielt. Aber hast du dir auch Gedanken über deine Körperhaltung gemacht? Sie wird oft vernachlässigt. Dabei ist sie einer der wichtigsten, aber am wenigsten beachteten Faktoren, die über den Ausgang eines Vorstellungsgesprächs entscheiden können.

Die Psychologie der Körperhaltung

Unsere Einstellung wirkt sich nicht nur darauf aus, wie wir auf andere Meschen wirken, sondern auch darauf, wie wir uns selbst fühlen. Die Sozialpsychologin und Professorin Amy Cuddy hat in ihrer Forschung gezeigt, dass unsere Körperhaltung direkten Einfluss auf unsere innere Verfassung haben kann. Eine offene, ausladende Körperhaltung, die so genannte „Power Pose“, kann das Selbstvertrauen steigern und das Stresshormon Cortisol senken. Das bedeutet, dass man sich durch eine bewusste Körperhaltung nicht nur selbstbewusster fühlt, sondern auch bessere Leistungen erbringt.

Ein zentrales Element der nonverbalen Kommunikation, das oft mehr aussagt als die gesprochene Sprache, ist die Körperhaltung. Eine aufrechte, offene Körperhaltung zeigt dem Gesprächspartner, dass man selbstbewusst und der Situation gewachsen ist. Im Gegensatz dazu kann eine gebeugte, zusammengesunkene Körperhaltung ein Zeichen von Schwäche, Unsicherheit oder Desinteresse sein.

Was sagt deine Haltung über dich aus?

Hier einige konkrete Beispiele dafür, wie deine Körperhaltung interpretiert werden kann:

  • Aufrechte Haltung: Eine gerade Sitzhaltung mit leicht nach vorne gerichteten Schultern zeigt Engagement, Aufmerksamkeit und Respekt. Du signalisierst deinem Gegenüber, dass du voll bei der Sache bist und das Gespräch ernst nimmst.
  • Locker, aber aufrecht: Dies zeigt Selbstvertrauen, ohne überheblich zu wirken. Du präsentierst dich als ruhig, fokussiert und kompetent.
  • Verschränkte Arme: Häufig interpretiert als eine abwehrende oder verschlossene Geste, die Unsicherheit oder Unbehagen zeigt. Achte darauf, die Arme offen und entspannt zu halten.
  • Kopfhaltung und Augenkontakt: Der Kopf sollte weder zu hoch noch zu tief gehalten werden. Ein neutraler, leicht geneigter Kopf vermittelt Aufgeschlossenheit und Interesse. Ein direkter, nicht zu intensiver Augenkontakt zeugt von Ehrlichkeit und Vertrauen.
  • Füße fest auf dem Boden: Dies vermittelt Erdung und Stabilität. Wenn du die Beine überschlägst oder unruhig mit den Füßen wippst, kann dies Nervosität oder Desinteresse signalisieren.

Der hohe Stellenwert der richtigen Körperhaltung

Im Vorstellungsgespräch wird nicht nur deine Qualifikation bewertet, sondern auch deine Persönlichkeit und deine Fähigkeit, in das Unternehmen und das Team zu passen. Eine positive, aufrechte Körperhaltung strahlt Selbstbewusstsein und Bereitschaft aus – beides Eigenschaften, die Arbeitgeber bei neuen Mitarbeitern suchen.

Darüber hinaus kann deine Haltung deinen Kommunikationsstil unterstützen oder sabotieren. Wenn du unsicher wirkst, fällt es schwerer, überzeugend zu argumentieren – selbst wenn du inhaltlich bestens vorbereitet bist.

 

In einer Welt, in der oft der erste Eindruck zählt, ist die richtige Körperhaltung deine Geheimwaffe. Nutze sie!