Berufliche Weiterbildung – eher die Regel als eine Ausnahme

Schon immer war berufliche Weiterbildung wichtig, um auf der Karriereleiter nach oben zu klettern und mehr Verantwortung zu übernehmen. Stetige berufliche Weiterbildung ist heute auch mehr gefragt, um langfristig erfolgreich im Berufsleben zu bestehen. Im Gegensatz zu vergangenen Zeiten sind die Anforderungen an Arbeitnehmer kontinuierlich gestiegen, sie müssen zum einen flexibler sein und zum anderen spezifisches Fachwissen in bestimmten Bereichen vorweisen können. Die Zeiten, in denen Personen nach einer Ausbildung / einem Studium den Rest ihres Arbeitslebens in ein und demselben Unternehmen verbringen konnten, sind längst vorbei. Lebenslanges Lernen heißt hier das Zauberwort, welches zunehmend in den Mittelpunkt der Bildungspolitik rückt.

Reagieren auf veränderte Rahmenbedingungen

Nicht nur die Digitalisierung hat zahlreiche Arbeitsabläufe grundlegend verändert. Beschäftigte aus nahezu allen Branchen müssen heute zahlreiche Anforderungen erfüllen, reines Faktenwissen allein reicht bei Weitem nicht mehr aus, zudem ändert sich die Informationslage in gewissen Bereichen heute schneller als je zuvor. Kreativität, Flexibilität und Eigenverantwortung sind sogenannte „Soft-skillz“ über die heute nicht mehr nur Führungspositionen verfügen müssen, um langfristig erfolgreich im Beruf zu sein. Die veränderten Rahmenbedingungen erfordern von Beschäftigten, ihre Kompetenzen an diese Umstände anzupassen.

Industrie 4.0

Insbesondere Fach- und Führungskräfte müssen sich aufgrund verändernder Strukturen wie etwa der intelligenten, vernetzten Produktion auf Veränderungen einstellen. Zukünftig wird es mehr und mehr von Bedeutung sein, in Prozessen denken und handeln zu können, spezifisches Fachwissen ist zwar weiterhin relevant, verliert aber an Aussagekraft über den einzelnen Mitarbeiter. Insgesamt geht es darum, den Anschluss an sich verändernde Arbeitsumgebungen nicht zu verlieren. Eine kontinuierliche Weiterbildung sowie Kompetenzentwicklung ist dafür unabdingbar. Nicht nur der Arbeitgeber kann hier in die Pflicht genommen werden, hier müssen Beschäftigte vor allem auch Eigenverantwortung übernehmen. In Deutschland gibt es einen ganzen Bereich des Bildungssystems, der sich mit dem Konzept der Weiterbildung beschäftigt.

Der Quartärbereich

Der vierte Bereich des deutschen Bildungssystems, der sogenannte Quartärbereich befasst sich generell mit dem Konzept der Weiterbildung. Weiterbildung dient einerseits dem beruflichen Vorankommen, andererseits auch einem besseren Verständnis von Politik, Wirtschaft oder Gesellschaft. Der Quartärbereich gliedert sich in folgende Bereiche:

– Berufliche Weiterbildung,
– Umschulungen,
– Allgemeine Weiterbildung,
– Politische Weiterbildung,
– Interkulturelle Weiterbildung,
– Informelle Weiterbildung

Für Personen die eine Weiterbildung ins Auge fassen ergeben sich unterschiedliche Unterstützungsmöglichkeiten. Etwa die Hälfte aller Kosten für Weiterbildungen werden von den Unternehmen getragen. Auch staatliche Förderung kann in Anspruch genommen werden, wenn gewisse Kriterien erfüllt werden.

Unterstützung und Förderung

Für die berufliche Weiterbildung stehen zahlreiche Fördermöglichkeiten zur Auswahl. Unter anderem sind hier zu nennen das AFBG, das Bundesprogramm Bildungsprämie, der Bildungsgutschein oder auch individuelle Bundes- oder Länderprogramme. Gefördert werden nahezu alle Maßnahmen, die der eigenen beruflichen Tätigkeit unmittelbar zugute kommen.

Auch private Weiterbildungsanbieter wie etwa www.proaktiv.de bieten diverse Kurse und Seminare an, von denen man in vielfältiger Hinsicht profitieren kann.

Zahlreiche Vorteile durch Weiterbildung

Durch eine erfolgreiche Weiterbildung entstehen zahlreiche Vorteile. Zunächst einmal wird durch die Kompetenzerweiterung die Möglichkeit geschaffen anspruchsvollere Aufgaben zu übernehmen, zum anderen wachsen auch die Chancen auf eine bessere Vergütung. Doch nicht nur auf beruflicher Ebene, auch im privaten Bereich können Weiterbildungen für mehr Zufriedenheit sorgen. Je aktiver man sich bei der Weiterbildung selbst engagiert, desto mehr nutzen kann der Einzelne hier für sich herausziehen. Weiterhin sprechen folgende Punkte für eine berufliche Weiterbildung:

– Fachkräftemangel entgegenwirken

Durch die umfangreichen und branchenspezifischen Angebote ist es möglich schnell zu einem geschulten Spezialisten ausgebildet zu werden. So entsteht ein maximaler Bildungsgewinn bei einem vergleichsweise niedrigen Aufwand. So wird aus „normalen Arbeitskräften“ schnell Fachpersonal.

– Neuorientierung

Oftmals ermöglicht eine Weiterbildung auch eine berufliche Neuorientierung. Hier können vor allem auch Umschulungen einen entscheidenden Beitrag leisten den eigenen zielen näher zu kommen.

– Karriere

Jede Weiterbildung ist eine zusätzliche Qualifikation, die die Chancen auf dem Arbeitsmarkt vergrößert. Selbstbewusstes Auftreten und Führungsqualitäten sind insbesondere für den Sprung auf der Karriereleiter hilfreich.

– Horizont erweitern

Unabhängig von beruflichen Vorteilen, die in den meisten Fällen mit finanziellen Vorteilen zusammenhängen, kann die Weiterbildung in speziellen Bereichen vor allem auch den eigenen Horizont erweitern.

Ausblick

Bisher hat sich Weiterbildung sowohl für den Einzelnen als auch für die jeweiligen Betriebe und Unternehmen als vorteilhaft erwiesen. In Zukunft werden Faktoren wie interkulturelle Kompetenz, Gesprächs- / Verhandlungsführung, Entscheidungsfähigkeit und Mitarbeiterführung weiter an Bedeutung gewinnen. Auch die Anpassung an neue Technologien und den Umgang mit diesen wird wichtiger werden. Die Auswirkungen der Industrie 4.0 können bislang nur prognostiziert werden, wie sich die Umsetzung konkret auf die Arbeitnehmer und Beschäftigten auswirken wird, bleibt abzuwarten. Politik, Wirtschaft und Wissenschaft verweisen allesamt auf die wachsende Relevanz von beruflicher Weiterbildung auch unabhängig vom Alter.