Auslandssemester und Auslandspraktika sind heute für Studenten an der Tagesordnung. Waren es früher nur der DAAD oder Absprachen zwischen einzelnen Unis, die ein Stipendium ermöglichten, hat das europäische Programm Erasmus vielen Studenten den Weg ins europäische Ausland geöffnet. Zwar hapert es manchmal mit der Auszahlung der Stipendien, die Eltern müssen in Vorlage treten, aber dennoch ist Erasmus für den akademischen Nachwuchs ein echter Gewinn.
Was ist mit der Bankverbindung während des Auslandsaufenthaltes?
Für Auslandsstipendiaten stellt sich natürlich die Frage, wie sie im Ausland an Bargeld kommen. Die Frage selbst ist leicht beantwortet, über den Geldautomaten. Spannender ist jedoch die Überlegung, was eine Barverfügung im Ausland kostet. Wer mit seiner Maestro-Karte der Sparkasse innerhalb der Eurozone Geld abhebt, wird mit den hauseigenen üblichen Kosten für Barverfügungen an Geldautomaten fremder Institute belastet. In der Regel bucht die Sparkasse für diesen „Service“ fünf Euro ab. Einmal die Woche Geld abheben, bedeutet also Kosten in Höhe von 20 Euro. Einmal im Monat Geld abheben, bedeutet, einen größeren Betrag entweder mit sich herumzutragen, oder im Studentenwohnheim zu bunkern. Alle drei Optionen sind nicht besonders charmant. Für einen Aufenthalt von sechs Monaten extra ein Konto im Ausland zu eröffnen, macht auch wenig Sinn. Sinnvoller ist es, ein Studentenkonto einfach beim Testsieger eröffnen und zu sparen.
Keine Gebühren – im Inland und im Ausland!
Viele Anbieter von Studentenkonten ermöglichen es ihren Kunden, weltweit kostenlos Barverfügungen am Geldautomaten vorzunehmen. Einige Banken gehen soweit, dass dies auch im Inland möglich ist. Wer jetzt im Gegenzug übertriebene Kontoführungsgebühren erwartet, irrt. Es ist bei den Direktbanken inzwischen üblich, kostenlose Girokonten in Kombination mit kostenlosen Kreditkarten anzubieten. Alles kostenlos – dies gilt auch für eine Barabhebung bei einer französischen, italienischen oder britischen Bank.
Auch wenn die Sparkassen noch kostenlose Girokonten für Studenten anbieten, hat der Vorsitzende des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes angekündigt, dass dieses Geschäftsmodell auf dem Prüfstand steht. Womit wir bei einer weiteren Frage sind: Welcher Student oder Auszubildende eröffnet ein Konto bei den öffentlich-rechtlichen Instituten, wenn wer bei Direktanbietern bessere Leistungen für kein Geld bekommt? Hinsichtlich des Service macht es keinen Unterschied, ob das Konto bei einer Direktbank geführt wird oder bei einem Filialinstitut – die täglichen Bankgeschäfte sind in beiden Fällen vom Online-Banking geprägt. Es hat den Anschein, als setzen die Sparkassen nur noch auf die Bestandskunden und sind bemüht, neue Kundschaft abzuwimmeln – anders ist das Vorgehen nicht zu verstehen. Womit dieses Bankenmodell in einigen Jahren hinfällig sein dürfte.