Alternativen zum Auslandspraktikum

Arbeitserfahrung sammeln, das Englisch verbessern, sich alleine in einem fremden Land zurecht finden – all das bietet dir ein Auslandspraktikum. Doch was tun, wenn du einfach keine Zusage auf deine Bewerbungen bekommst? Ein Auslandsaufenthalt sollte im Idealfall im Lebenslauf enthalten sein. Es muss aber nicht unbedingt ein Praktikum sein. Es gibt viele Alternativen, wie du sinnvoll einen Auslandsaufenthalt planen kannst, der nicht nur nach Urlaub, Party und Chillen klingt. Hier sind fünf Möglichkeiten, die sich gut in deinem Lebenslauf machen.

Auslandssemester
Ein Auslandssemester ist wahrscheinlich eine der ersten Alternativen, an die du denkst, wenn du keinen Praktikumsplatz im Ausland bekommst. In deinem Semester an einer ausländischen Uni besuchst du reguläre Kurse eines Studiengangs. Fachlich sollten diese Kurse viel mit dem Studiengang an deiner Heimathochschule zu tun haben. So gehst du sicher, dass die im Ausland gemachten Leistungen auch für dein Studium anerkannt werden. Um dich optimal vorzubereiten, schau dir am besten schon vor deinem Auslandsaufenthalt die Dokumente und Altklausuren von den Kursen an deiner Partnerhochschule an. Kurse in deinem Fachbereich in einer anderen Sprache zu studieren, bietet dir die beste Möglichkeit, Fachvokabular zu erlernen, das du später auch im Job anwenden kannst. In einem Auslandssemester verdienst du leider nichts, wie es bei einem Praktikum eventuell der Fall wäre. Allerdings fördern viele Unis ein Auslandssemester mit finanziellen Mitteln und Stipendien. Ein beliebtes Beispiel hierfür ist Erasmus.

Sprachkurs
Nirgendwo kannst deine Sprachkenntnisse besser ausbauen, als in einem Sprachkurs. Ein Intensivkurs dauert im Schnitt zwei Wochen. Du kannst ihn also problemlos in deine Semesterferien schieben. Wenn du dir deinen Auslandsaufenthalt eigentlich etwas länger vorgestellt hast, kannst du ihn ganz einfach mit einem angehängten Urlaub in diesem Land verlängern. Dadurch setzt du deine im Kurs erworbenen Sprachkenntnisse auch gleich in die Praxis um. Wenn dich später jemand nach diesem Auslandsaufenthalt fragt, kannst du dich immer auf den Sprachkurs beziehen und wissen lassen, dass du nicht NUR Urlaub gemacht hast. Der Vorteil eines Sprachkurses ist, dass du am Ende eine kleine Prüfung ablegst. So kannst du durch ein Zertifikat oder Zeugnis beweisen, auf welchem Sprachniveau du dich befindest. Vielleicht hilft dir ein Sprachkurs sogar, in der nächsten Saison leichter ein Auslandspraktikum zu finden.

Work and Travel
Work and Travel verbindest du mit dem Arbeiten auf einer australischen Farm? Dies ist nur einer von vielen Jobs und Ländern, in welchen du innerhalb dieses Auslandsprogramms arbeiten kannst. Es erwarten dich Jobs vom Kellner und Rezeptionisten über Lehrer, bis hin zu Bürojobs im Online Business, wie Blogger oder Social Media Betreuer. Suchst du dir den richtigen Job raus und pflückst nicht nur Beeren auf der Plantage, kann deine Arbeit durchaus nahe an ein Auslandspraktikum kommen. Hast du ein paar Monate gearbeitet, kannst du mit dem verdienten Geld guten Gewissens ein wenig traveln. Mit dem sogenannten Working-Holiday-Visum kannst du in den teilnehmenden Ländern teilweise bis zu einem ganzen Jahr die verschiedensten Arbeitsverhältnisse eingehen. Du sammelst also nicht nur Arbeitserfahrung, sondern lernst auch die Sprache, Leute, Landschaft und Kultur eines anderen Landes kennen. Außerdem musst du deinen Aufenthalt und die Route ganz alleine organisieren und beweist große Selbstständigkeit.

Summer School
Viele ausländische Unis bieten in Kooperation mit deiner Universität sogenannte Summer Schools an. Dabei handelt es sich um Kurse, die in den Semesterferien stattfinden und sich intensiv mit einem speziellen Thema befassen. Der Begriff „Summer“ darf allerdings nicht wörtlich genommen werden. Besuchst du im August einen Kurs in Australien, ist dort natürlich gerade Winter. Im Idealfall sollte die Summer School natürlich etwas mit deinem Studium zu tun haben. Alle Teilnehmer sind aus dem gleichen Fachgebiet. So kannst du schon mal Ausschau nach internationalen Business-Kontakten für dein späteres Leben halten. Insgesamt versuchen die Veranstalter jedoch, die Themen möglichst offen zu halten, um viele verschiedene Teilnehmer anzusprechen. Ähnlich wie beim Sprachkurs ist die Dauer der Summer School im Vergleich zu einem Auslandspraktikum sehr kurz – ungefähr zwei Wochen. Aber auch hier gilt: Verbinde deinen Auslandsaufenthalt mit einem anschließenden Urlaub. Reise doch zum Beispiel gleich mit ein paar deiner im Kurs kennen gelernten Kontakte.

Freiwilligenprojekte
Du könntest dir vorstellen, in einem afrikanischen Kinderheim mit anzupacken, Schildkröten-Babys nach ihrer Geburt sicher ins Wasser zu begleiten, oder Plastikmüll an verdreckten Stränden einzusammeln? Dann ist ein Freiwilligenprojekt vielleicht genau die richtige Alternative zu einem Auslandspraktikum für dich. Viele Organisationen, wie beispielsweise AIESEC oder AIFS unterstützen dich dabei, ein geeignetes Projekt zu finden. Sie helfen dir auch bei der Planung deines Auslandsaufenthaltes. Ein Nachteil von Freiwilligenprojekten ist leider, dass du kein Geld verdienen wirst. Oft kompensieren die Organisatoren das aber, indem du eine kostenlose Unterkunft gemeinsam mit den anderen Volontären gestellt bekommst. Für Verpflegung ist meistens auch gesorgt. So hast du wenigstens nicht viele Ausgaben vor Ort. Auch Freiwilligenprojekte lassen sich sinnvoll mit deinem Studiengang verknüpfen. So ist es beispielsweise möglich, in der Buchhaltung eines Waisenhauses mitzuhelfen, wenn du BWL studierst oder ein Schulfest zu organisieren, wenn du (Event-)Marketing studierst.

Wenn du also keinen Praktikumsplatz im Ausland bekommst, nicht gleich verzweifeln. Du hast mindestens fünf Alternativen, die dir ebenfalls einen sinnvollen Auslandsaufenthalt im Lebenslauf bestätigen. Wichtig ist natürlich immer, dass du dein Auslandsprojekt bei zünftigen Bewerbungsgesprächen richtig verkaufst. Warum hast du kein Auslandspraktikum gemacht? – Könnte die Frage des Personalers lauten. Nicht, weil du keinen Praktikumsplatz gefunden hast – das gibst du natürlich nicht zu! Nein. Sondern, weil dir ein Auslandsstudium, Freiwilligenprojekt, oder ein Sprachkurs aus den oben genannten Gründen viel sinnvoller erschien. Und wer weiß, vielleicht ergibt sich ja nach deinem Studium noch die Chance auf ein Auslandspraktikum.

Verfasst von Laura Schüler für StuDocu