Früher galt bei einer Bewerbung: Der Lebenslauf muss schön korrekt formatiert sein, das Foto muss passen und beim Vorstellungsgespräch darf die Krawatte auf keinen Fall schief sitzen. Sicher, gewisse formelle Grundregeln sind auch heute noch wichtig. Doch viele Arbeitgeber legen außerdem einen großen Wert auf die so genannten Soft Skills. Sie können bei der Stellenvergabe den entscheidenden Unterschied machen.
Soft Skills heißt wörtlich übersetzt so etwas wie ,,weiche Fähigkeiten“. Im Gegensatz zu den Hard Skills, die die fachliche Kompetenz eines Bewerbers bezeichnen, handelt es sich bei den Soft Skills um Fähigkeiten der Charaktereigenschaften. Es geht vor allem um die soziale Kompetenz und damit Eigenschaften wie Teamfähigkeit, Disziplin, Kommunikationsstärke, Kritikfähigkeit, Stressbewältigung oder interkulturelle Kompetenz.
Soft Skills als Schlüsselfaktor
Die soziale Kompetenz gilt in der Arbeitswelt mittlerweile als genauso wichtig wie die fachliche Kompetenz. Bei gleicher fachlicher Qualifikation können Soft Skills den entscheidenden Unterschied machen. Kein Wunder: Vor allem im Dienstleistungsbereich ist die Fähigkeit, mit Menschen einfühlsam umzugehen von entscheidender Bedeutung. Ins besondere bei Führungskräften sind Soft Skills aber in jeder Branche unverzichtbar. Die Charaktereigenschaften eines Chefs spielen bei der Zusammenführung eines Teams eine große Rolle. Und klar ist: Wissen kann man sich aneignen. Die weichen Eigenschaften sind dagegen kaum veränderbar.
Soft Skills erlernen und verbessern
Tatsächlich kann man als Erwachsener an seinem eigenen Charakter nicht mehr viel ändern. Zumindest einige der Soft Skills sind aber durchaus erlernbar, wie es man in dem von Haufe herausgegebenen Buch „Erfolgreich bewerben mit Soft Skills“ lesen kann. So gibt es zum Beispiel Kommunikationstrainings um die rhetorischen Fähigkeiten zu verbessern. Auch Zeitmanagement oder Stressbewältigung kann man lernen.
Die soziale Kompetenz herausstellen
Soft Skills lassen sich in der Regel nicht über Zeugnisse oder den Lebenslauf belegen. Bewerber sollten deshalb versuchen, ihre soziale Kompetenz im Anschreiben der Bewerbung wenigstens durchklingen zu lassen. Man muss dann aber natürlich damit rechnen, dass Arbeitgeber in einem Bewerbungsgespräch auch Fragen stellen, um die tatsächlichen Soft Skills zu prüfen. Mögliche Fragen in einem Vorstellungsgespräch könnten sein: ,,Was zeichnet Sie in der Zusammenarbeit mit Kollegen aus? Können Sie Beispiel aus der beruflichen Vergangenheit nennen? “ oder ,,In welchen berufliche Situationen waren Sie in der Vergangenheit besonders gestresst? Wie sind sie damit umgegangen? “
Wer beruflich vorankommen möchte, sollte seine eigenen Soft Skills kritisch hinterfragen und unter Umständen daran arbeiten. In der Vorbereitung auf ein Bewerbungsgespräch sollte man sich Gedanken über etwaige Fragen zu diesem Thema machen. Fachliche Kompetenz ist zwar immer noch unabdingbar, aber eben nicht mehr das Einzige, was zählt.