Der Beruf des Steuerberaters stellt hohe Anforderungen an die persönliche Eignung sowie an die fachliche Qualifikation der Bewerber. Schließlich handelt es sich hierbei um eine facettenreiche Tätigkeit mit einer besonderen Vertrauensstellung. Die Branche ermöglicht eine selbstbestimmte Karriere mit interessanten Perspektiven. Mit dem stark wachsenden Beratungsbedarf der Unternehmen in Steuerfragen wird der Sachverstand sowie die qualifizierte Unterstützung eines Steuerberaters auch in Zukunft stets gefragt sein.
Zusammenfassend hier die wichtigsten Informationen zur Steuerberater Ausbildung – Anbieter, Kosten und Prüfung im Überblick.
Ausbildung und Voraussetzungen
Wer großes Interesse an steuerlichen sowie wirtschaftlichen Zusammenhängen mit Leistungsmotivation verbindet, den wird das Berufsbild des Steuerberaters ansprechen. Um diese Tätigkeit aufnehmen zu können, ist ein Lehrgang zu absolvieren, der auf das Berufsexamen vorbereitet. Hierbei stehen unterschiedliche Lehrgangsformen zur Verfügung: Klausurenkurse, Teilzeit- oder Vollzeitlehrgänge sowie Fernstudium. Grundsätzliche Voraussetzung für die Bestellung als Steuerberater ist die erfolgreiche Ablegung des Steuerberater-Examens. Zu diesem führen folgende Wege:
- Kaufmännische Berufsausbildung (z.B. als Steuerfachangestellte) mit mind. 10 Jahre Praxiserfahrung im Bereich der Länder- oder Bundesfinanzbehörde verwalteten Steuern
- Kaufmännische Berufsausbildung zzgl. Fortbildung zum Bilanzbuchhalter oder Steuerfachwirt sowie 7 Jahre Praxiserfahrung
- Rechts- oder wirtschaftswissenschaftliches Hochschulstudium mit einer 2- bis 3-jährigen Praxiserfahrung
Die bundesweit einheitliche Staatsprüfung besteht aus mündlicher sowie schriftlicher Prüfung und behandelt unter anderem die Fachgebiete Betriebswirtschaft und Rechnungswesen, Verbrauchsteuern und Verkehrssteuern, Bewertungsrecht, Einkommens-, Ertrags-, Erbschafts-, Grundsteuer, Handelsrecht sowie Grundzüge des Bürgerlichen Rechts. Zu den vielen Ausbildungsanbietern zum Steuerberater gehören unter anderem die SGD – Studiengemeinschaft Darmstadt, das Lehrgangswerk Haas, die Steuer-Fachschule Dr. Endriss, das ILS – Institut für Lernsysteme wie auch diverse Hochschulen.
Die Kosten hängen vom jeweiligen Anbieter ab und liegen i.d.R. zwischen 1.000 EUR und 4.500 EUR. Meist fallen auch Anmelde- und Prüfungsgebühren zusätzlich zu den Lehrgangsgebühren an. Weitere Aufwendungen können für Fachliteratur und Arbeitsmaterialien entstehen.
Welche persönlichen Voraussetzungen mitgebracht werden sollten
Weil Mandanten hohes Vertrauen in die Integrität und das Fachwissen des Steuerberaters setzen, werden von ihm Gewissenhaftigkeit, Eigenverantwortlichkeit, Unabhängigkeit, Verschwiegenheit sowie Loyalität erwartet. Demnach sind drei wichtige Voraussetzungen für angehende Steuerberater, dass sie in geordneten wirtschaftlichen Verhältnissen leben, keine Vorstrafen besitzen und keinen Beruf ausüben, der mit der Tätigkeit des Steuerberaters unvereinbar ist. Wer als Steuerberater erfolgreich sein möchte, benötigt ein umfangreiches Expertenwissen und sollte belastbar sowie teamfähig sein. Angesichts der Komplexität, der enormen Ausmaße sowie der kurzen Beständigkeit des Steuerrechts ist es zudem äußerst wichtig, die Fachkenntnisse permanent zu vertiefen, aktualisieren und erweitern. Deshalb sind Weiterbildungen auch gesetzlich vorgeschrieben. Ebenfalls großen Wert legen viele Klienten auf hervorragende Kommunikationsfähigkeiten, ein ausgeprägtes Zahlenverständnis sowie eine kaufmännische und gleichzeitig analytische Denkweise. Im Zeitalter der Globalisierung gewinnen zudem auch Fremdsprachenkenntnisse immer mehr an Bedeutung, weshalb gerade große Beratungsgesellschaften mit internationalen Kunden zumindest sehr gute Englischkenntnisse fordern. Die Beherrschung digitaler Technologien und damit die IT-Kompetenz ist im Austausch mit Klienten und Finanzbehörden ebenfalls ein wichtiger Faktor.
Aufgabenbereich eines Steuerberaters
Steuerberater arbeiten mit unterschiedlichen Klienten zusammen: Privatpersonen, freiberufliche Mandanten und Mandanten aus Gewerbe und Industrie. Das Aufgabenspektrum des Steuerberaters umfasst dabei nicht nur die Prüfung von Steuerbescheiden. Im Namen ihrer Klienten erstellen sie Steuererklärungen, Einnahmenüberschussrechnungen, Jahresabschlüsse für Bilanzen und übernehmen Buchhaltung sowie Lohnabrechnungen. Bei fehlerhaftem Steuerbescheid legen sie Einspruch beim Finanzamt ein und können überdies ihre Mandanten im Steuerstrafrecht sowie vor Finanzbehörden und -gerichten vertreten. Zunehmend werden Steuerberater jedoch auch als Unternehmensberater mit umfassenden betriebswirtschaftlichen und fundierten juristischen Kenntnissen gefordert. Im Rahmen ihrer Beratungsleistungen zeigen sie ihren Klienten Einsparmöglichkeiten auf und stehen diesen bei Firmengründungen, -sanierungen sowie bei Fragen der Steuergestaltung zur Seite. Darüber hinaus stellen Steuerberater Gutachten aus und nehmen Unternehmensbewertungen vor. Selbst zur Eröffnung von Testamenten sind sie befugt. Angestellt oder selbständig arbeiten Steuerberater überwiegend im Büro, sind jedoch nicht selten auch direkt beim Kunden vor Ort.
Ich finde den Beruf des Steuerberaters sollte nicht jeder machen. Es sei denn man erfüllt bestimmte Voraussetzungen, wie in den meisten Berufen auf der Welt. Ein Einblick in die
Steuerberatung anhand eines Praktikums kann schon manchem weiterhelfen.