Sind Sie Student oder arbeiten Sie in einem Praktikum, können Sie ein steuerpflichtiges Einkommen erzielen. Dies ist der Fall, wenn Sie einen Nebenjob angenommen haben oder wenn Sie ein bezahltes Praktikum im Rahmen des Studiums absolvieren. Hierbei gilt es für Sie zu beachten, dass es verschiedene Formen von Praktika gibt. Abhängig von Ihrem Studiengang können Sie verpflichtet sein, ein Praktikum als Studienleistung zu erbringen. Diese Praktika sind in der Regel nicht vergütet. Somit erhalten Sie keine Vergütung und Sie sind nicht steuerpflichtig. Anders verhält es sich bei einem bezahlten Praktikum, mit dem Sie sich auf Ihre berufliche Tätigkeit vorbereiten. Derartige Praktika sind in der Regel freiwillig. Sie sammeln wertvolle berufliche Erfahrung. Für ein Praktikum, das Sie in der vorlesungsfreien Zeit in einem Unternehmen absolvieren, können Sie eine Vergütung erhalten.
Wann Studenten steuerpflichtig sind
In Deutschland ist grundsätzlich jedes Einkommen steuerpflichtig. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie als Student ein Praktikum oder einen Nebenjob angenommen haben oder ob Sie in Teil- oder Vollzeit einer beruflichen Tätigkeit nachgehen. Die Steuerpflicht ist auch nicht an ein Alter gebunden. So sind Minderjährige ebenso steuerpflichtig wie Rentner. Ob Sie jedoch wirklich Steuern zahlen müssen, ist von Ihrem Einkommen abhängig. Auch die Zugehörigkeit zu einer Steuerklasse spielt für die Steuerpflicht eine wichtige Rolle. Bei der Bemessung der Steuerpflicht spielen folgende Faktoren eine Rolle:
* Höhe des jährlichen Einkommens
* Steuerklasse
* Art der Beschäftigung
Jeder Einkommensbezieher hat in Deutschland einen Grundfreibetrag. Dieser ist unabhängig vom Beschäftigungsstatus und vom Gesamteinkommen. Die Höhe des Grundfreibetrages legt die Regierung fest. Die Anpassung erfolgt in unregelmäßigen Abständen gemäß des Einkommensniveaus. Auch die Inflation spielt bei der Bemessung des Grundfreibetrages eine Rolle. Wenn Sie ein jährliches Einkommen erzielen, das den Grundfreibetrag nicht übersteigt, zahlen Sie keine Steuern. Bei einer geringen Überschreitung beträgt der Steuersatz zwölf Prozent. Er steigt mit steigendem Einkommen an. Somit zahlen Sie bei einem höheren Verdienst auch mehr Steuern. Somit lohnt es sich, das Einkommen am Steuersatz zu orientieren. Zumindest ist dies dann der Fall, wenn Sie nur ein geringes Einkommen beziehen oder nur wenige Stunden arbeiten. Im Jahre 2022 liegt der Grundfreibetrag bei 9.984 EUR.
Der Minijob als Steuersparmodell
Es gibt Beschäftigungsmodelle, in denen Sie als Arbeitnehmer nicht steuerpflichtig sind. Dabei handelt es sich um sogenannte Minijobs. Diese sind bei Studenten sehr beliebt. Sie arbeiten für einen klassischen Stundenlohn und bekommen monatlich das Gehalt ausgezahlt. Dabei müssen Sie keine Steuern und Abgaben abführen. Dies übernimmt der Arbeitgeber für Sie. Die Höhe des monatlichen Verdienstes ist derzeit auf 450 EUR begrenzt. Die Regierung hebt diesen Wert in unregelmäßigen Abständen an. Sie können in Ihrem Job mehr verdienen als die 450 EUR. Dann zahlen Sie aber Steuern. Alternativ können Sie mehrere Jobs auf 450 EUR Basis ausführen. Solange Sie insgesamt nicht mehr als 450 EUR im Monat verdienen, bleiben mehrere Jobs steuerfrei. Somit ist der Wert entscheidend und nicht die Anzahl der Jobs. Wenn Sie bei Ihrem Studentenjob Steuern sparen möchten, achten Sie darauf, dass Sie nicht mehr als den zulässigen Höchstsatz verdienen.
Werbungskosten absetzen
Wie jeder andere Arbeitnehmer können Sie auch als Student Werbungskosten absetzen. Dies sind Kosten, die Sie für den Weg zur Arbeit aufbringen müssen, aber auch Kosten für Arbeitsbekleidung, Literatur und ähnliche Investitionen. Als Student können Sie darüber hinaus auch Kosten absetzen, die Sie im Rahmen Ihres Studiums investieren müssen. Auch auf diesem Weg können Sie Steuern sparen.