Es gibt verschiedene Studien, die spezielle Aspekte von Praktika aufarbeiten. Wir geben hier einen Überblick über die Erkenntnisse. Die meisten Unternehmen bieten Praktika an, um später aus diesen Personen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu rekrutieren. Die Generation Y macht heute schon mehr als die Hälfte aller im Arbeitsprozess stehenden Menschen aus, die Generation Z wächst nach und stellt Praktikanten.
Praktikanten sind die Zukunft der Unternehmen
Es sind jedoch genau die Mitglieder dieser neuen Generationen, die Träger vieler Innovationen nicht nur in den Start-ups sind. Für Prozesse, wie künstliche Intelligenz, Blockchains und Machine Learning sind diese Personen zukünftige Leader, die Unternehmen an sich binden sollten. Praktika sind die Instrumente, in denen die Unternehmen und die jungen Leute sich gegenseitig befruchten können. Erste Erfahrungen und Zusatzqualifikationen gewinnen die einen, Kontakte zu potenziellen Fachkräften die anderen. Praktika bleiben also eine äußerst vernünftige Angelegenheit. Wer nach dem Praktikum Unterstützung bei der Abfassung von Berichten oder akademischen Arbeiten benötigt, kann sich an das Institut Dr. Franke wenden.
Unternehmen nutzen Chancen nicht
Nicht alle Unternehmen nutzen die Chancen, die ihnen aus den Praktika der jungen Leute erwachsen. Oftmals wird es unterlassen, einen dauerhaften Kontakt zu den Praktikanten aufzubauen. Umfragen haben gezeigt, dass so viele potenzielle Bewerber aus dem Praktikantenkreis verloren gehen, denn über 90 Prozent würden sich zufrieden wieder bei diesem Unternehmen bewerben. Zu rund 49 Prozent aller Praktikanten bricht trotz gegenseitiger Zufriedenheit und trotz der investierten Mittel jeder Kontakt ab. Dies wäre umso leichter, entsprächen Führungskräfte den Erwartungen, die Praktikanten an sie richten. Viele Manager unterlassen es, Praktikanten intensiv zu begleiten und zu betreuen. Es gibt hier Mängel in der Kommunikationsfähigkeit vieler Manager. Genau dieser Führungsstil der Vorgesetzten jedoch entscheidet darüber, ob Praktikanten sich später bei dem Unternehmen wieder bewerben. Viele Praktikanten beklagen sich über eine unzureichende IT-Ausstattung an ihrem Arbeitsplatz. Neue Bindungsstrategien wären die wichtigste Herausforderung für Unternehmen.
Die neuen Generationen haben typische Bedürfnisse
Mehr als bei Generationen, die ihre Karriere im letzten Jahrhundert begonnen haben, spielt eine ausgewogene Work-Life-Balance bei den „Future Talents“ der Generationen Z und Y, wie sie die Unternehmensberatung Clevis nennt, eine wichtige Rolle. Ohne eine ausgewogene Verteilung von Berufs- und Privatzeit sind Bewerber nicht bereit zu arbeiten und sich hundertprozentig einzusetzen. Die Zeit der berühmten 80-Stunden und mehr Praktika sind vorbei. Die Praktikumsvergütungen sind insbesondere in kleinen und mittleren Unternehmen zu gering. KMUs nutzen die Chancen, die ihnen aus der Anstellung von Praktikantinnen und Praktikanten in den Zeiten des Fachkräftemangels entstehen könnten, unzureichend. Die Zufriedenheit der Praktikanten mit ihren Stellen sind in den KMUs deutlich kleiner als in Großbetrieben.
Aufgaben für die Unternehmen
Ehemaligen Praktikanten sollte ein Ehemaligennetzwerk (Alumni) angeboten werden. Ein Management der Kontakte kann Fachkräfte sichern und Kosten sparen, denn dann entfällt entsprechend die Notwendigkeit, wieder neue Praktikanten einzuwerben und mit doppelten Kosten zu beschäftigen. Unternehmen sollten auch emotionale Beziehungen durch Events, persönliche Ansprache und gezielte Strategien aufbauen. Sie sollten ihre Praktikumspolitik intensiv durchleuchten und vor allem für die Nach-Praktikumsphase ein Changemanagement aufbauen.