Das betriebswirtschaftliche Studium – Türöffner zu vielen Berufen

Die Wirtschaftswissenschaften setzen sich aus den beiden Teilbereichen Betriebswirtschaftslehre (BWL) und Volkswirtschaftslehre (VWL) zusammen. In der VWL werden die Zusammenhänge zwischen Gütern und Produktionsfaktoren (Boden, Arbeit, Kapital) untersucht. Die BWL stellt auf den einzelnen Betrieb ab. Sie durchleuchtet die wirtschaftlichen Prozesse, die innerhalb eines Unternehmens ablaufen. Dabei wird die Annahme getroffen, dass Güter einen wirtschaftlichen Umgang erfahren sollen, weil sie grundsätzlich in nicht genügender Menge vorhanden sind. Das Ziel der Betriebswirtschaftslehre ist es, jene Entscheidungsprozesse in einem Unternehmen zu analysieren, die sich mit dem ökonomischen Umgang von Gütern befassen.

Das BWL Studium
BWL kann an einer Universität oder an einer Fachhochschule studiert werden. Ein Interessent sollte neben den schulischen Voraussetzungen (mindestens Fachhochschulreife) ein Verständnis für Zahlen und wirtschaftliche Zusammenhänge mitbringen. Das Studium hat zum Ziel, die allgemeinen Grundlagen der Wirtschaftswissenschaften zu vermitteln. So schafft es die erforderliche Basis, um später beruflich erfolgreich zu sein. Ein Studium dauert in der Regel sechs bis acht Semester. Der Inhalt des Studiums unterteilt sich in verschiedene betriebswirtschaftliche Schwerpunkte. Der Vorteil ist, dass es sich bei der BWL um ein branchenübergreifendes Fach handelt, welches eine Karriere in allen Bereichen der Wirtschaft möglich macht. Dies gilt ebenso für einen produzierenden oder herstellenden Betrieb wie für ein Unternehmen im Dienstleistungssektor. Die im Anfang vermittelten Grundlagen zu der allgemeinen Betriebswirtschaftslehre, Finanzierung, Rechnungswesen, Produktion, Marketing und Management werden später vertieft. Dabei stehen unter anderen die folgenden Schwerpunkte zur Auswahl:
Finanzen und Versicherung

Zu den Inhalten dieses Schwerpunkts zählen die Bereiche Bankenmanagement und Bankorganisation. Die Rechtswissenschaften (Privatrecht, Handelsrecht, öffentliches Recht) werden hier ebenfalls abgehandelt. Der Absolvent hat vor allem bei Banken aber auch in der Unternehmensplanung eine berufliche Perspektive.

Marketing und Vertrieb

Dieser Schwerpunkt beschäftigt sich mit der Planung, der Organisation und der Kontrolle marktorientierter unternehmerischer Aktivitäten. Nach dem Abschluss ist ein möglicher Wirkungskreis die Marketingabteilung von Unternehmen. Der Weg zu Marktforschungsinstituten steht ebenfalls offen.

Controlling und Rechnungswesen

Das Controlling unterstützt die Geschäftsführung und liefert Informationen, die zur Entscheidungsfindung notwendig sind. Im Controlling werden Prognosen erstellt, wie sich geplante Entscheidungen auf die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens auswirken. Das Rechnungswesen ist Informationsgeber für alle Entscheidungen des Unternehmens, die sich mit Geld und Gütern befassen. Hier stehen die Kostenrechnung und das Bilanzrecht im Vordergrund. Mögliche berufliche Einsätze ergeben sich als Wirtschaftsprüfer, Steuerberater oder als Bilanzbuchhalter.

Gesundheit, Soziales, Pflege

Da die Einrichtungen im Gesundheitswesen wirtschaftlich handeln, muss auch hier darauf geachtet werden, dass die Kosten in Grenzen gehalten werden. Gleichzeitig soll aber die Leistung der Einrichtung gesteigert werden. Um hier ein Gleichgewicht herzustellen, benötigen viele Unternehmen im Gesundheitssektor betriebswirtschaftliches Know-how. Hier setzt dieser Schwerpunkt ein. Die Studierenden werden auf leitende Aufgaben im Management vorbereitet. Studieninhalte sind z.B. Pflegemanagement und Krankenhausmanagement. Der Absolvent kann sich für einen beruflichen Start in einer Klinik, bei einer Krankenversicherung oder in einer Entwicklungshilfeorganisation entscheiden.

Tourismus, Hotel, Event

Der Studieninhalt dieses Schwerpunkts fußt vor allem auf den Tourismus. Dabei stehen aber nicht nur Destinationsmanagement und Tourismusmarketing im Vordergrund. Tourismuspolitik oder Kenntnisse in der Hotel- oder Eventbranche werden ebenso vermittelt.

Der Absolvent kann später nicht nur in einem Hotel Fuß fassen. Die Kreuzfahrtindustrie ist neben anderen sehr interessiert an diesen Fachkräften.